Top Resultat der FDP in Wünnewil-Flamatt

Die FDP gewinnt im Gemeinderat Wünnewil-Flamatt zwei Sitze dazu und wird mit vier Sitzen stärkste Partei. Erstmals nimmt die Junge Freie Liste Einsitz. Die CSP verschwindet ganz, während CVP und SP einen Sitz verlieren und die SVP ihren Sitz hält.

Wünnewil-Flamatt «Wir sind überwältigt – was will man mehr. Die Überraschung ist geglückt, das hätten wir kaum zu träumen gewagt»: Sarah Zingg, Co-Präsidentin der FDP Wünnewil-Flamatt fand am Sonntagabend angesichts des Erfolgs ihrer Partei nur Worte der Begeisterung. Die FDP ist die grosse Gewinnerin an den Gemeinderatswahlen. Sie hat ihr Ziel, die beiden bisherigen Sitze, nicht nur erreicht, sondern mehr als übertroffen. Neben den beiden Bisherigen, Syndic Andreas Freiburghaus mit dem besten Resultat überhaupt (837 Stimmen) und Walter Stähli, nehmen neu auch Burim Ramaj und Manuel Waeber für die FDP Einsitz in den Gemeinderat. «Wir hatten zum einen Topkandidaten», sagt Sarah Zingg zu den Gründen für das Resultat. Zum anderen hätten jeder für sich und alle als Team viel Einsatz im Wahlkampf gezeigt, und zwar in Wünnewil wie in Flamatt. Auch die Durchmischung von älteren, politisch erfahrenen Kandidaten und jüngeren Politneulingen habe wohl zum Erfolg beigetragen.

Jubeln durfte auch die Junge Freie Liste (JFL): Ihre Kandidatin Patricia Zahnd ist beim ersten Anlauf dieser Partei in den Gemeinderat gewählt worden und hat das viertbeste Resultat erreicht. «Wir sind sehr glücklich über dieses Resultat», sagt Julian Schneuwly, JFL-Sprecher, auf Anfrage. Er nimmt an, dass viele Vertreter der jungen Generation wählen gingen. «Wir sind generell froh, dass die Jungen jetzt so gut im Gemeinderat vertreten sind», sagt er mit Blick auf alle Gewählten. Patricia Zahnd sei zwar neu im Gemeinderat, sie habe sich aber zehn Jahre lang im Generalrat engagiert. Das Kandidatenfeld sei allgemein nicht sehr gross gewesen. «Die Wähler haben die Besten herausgesucht – wir sind froh, dass unsere Kandidatin dazugehört.»

«Wir haben unsere Ziele erreicht», so die kurze Bilanz von Heinz Herren, Präsident der SVP Wünnewil-Flamatt. Die SVP hat vor fünf Jahren erstmals einen Sitz im Gemeinderat geholt und diesen nun mit der Wahl von Martin Bigler erfolgreich verteidigt.

Wo es Sieger gibt, gibt es auch Verlierer. Im Falle von Wünnewil-Flamatt ist dies die SP, die CVP und die CSP. Letztere ist nach Jahrzehnten nun nicht mehr im Gemeinderat vertreten. «Es ist immer ein Risiko, wenn man nur mit einer Kandidatin antritt», sagt Beat Spicher, Präsident der Mitte links – CSP. Die Partei sei zudem mit einer Bewerberin angetreten, die im Dorf noch nicht so bekannt sei. Er hatte darauf gehofft, dass sie als Frau bessere Chancen hätte. «Sie hat gut abgeschnitten, aber es hat nicht gereicht.»

«Es ist eine Enttäuschung, dass die SP einen Sitz verliert», sagt Fraktionssprecher Michael Perler. Die SP hatte darauf gehofft, ihre bisherigen zwei Sitze halten zu können. Mit der Wahl des Bisherigen René Schneuwly-Bürgy hat es nur für einen gereicht. Die SP habe verloren, weil die FDP eine gute Liste hatte und weil diese im Gegensatz zur SP einen Kandidaten aus Flamatt sowie eine Frau präsentieren konnte, analysiert Michael Perler. Einige Stimmen habe die SP auch an die Jungen verloren.

«Die Kräfteverhältnisse im Gemeinderat haben sich geändert», sagt der SP-Vertreter. Die FDP als neue stärkste Partei sei nun in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass die bisherige Zusammenarbeit im Rat in ähnlicher Art weitergehe.

Auch wenn die Linke zugunsten der Bürgerlichen verloren hat, für die CVP Wünnewil-Flamatt gab es am Sonntag keinen Grund zum Jubeln. Sie hatte bisher drei Sitze im Gemeinderat und wird künftig nur noch mit zwei vertreten sein. Die Bisherigen Erwin Grossrieder und Judith Fasel-Meier haben die Wiederwahl geschafft. «Es ist, wie es ist», sagt Erwin Grossrieder, CVP-Präsident ad interim. Die Gründe, warum der dritte Sitz nicht verteidigt werden konnte, seien bei der Liste der FDP zu finden. «Diese Partei erlebt momentan einen Riesen-Hype.» Diese vier Sitze seien eine totale Überraschung. Er nimmt an, dass die beiden FDP-Gemeinderäte aus Flamatt eine breite Wählerschaft mobilisieren konnten, was den Ausschlag gegeben habe.

Auch im 50-köpfigen Generalrat Wünnewil-Flamatt ist es zu leichten Verschiebungen gekommen. Die FDP kommt neu auf 13 Sitze (+4), die CVP – Die Mitte hat noch 7 Sitze (-4). Die SP-Grüne hat ihre heutigen 9 Sitze gehalten, die CSP ihre 
5 Sitze, die SVP ihre 6 und die Junge Freie Liste ihre 9 Sitze. 

Dieser Artikel wurde in den Freiburger Nachrichten vom 08.03.2021 publiziert: https://www.freiburger-nachrichten.ch/die-fdp-ueberrascht-in-wuennewil-flamatt/

Alle weiteren Wahlresultate sind hier zu finden: https://fr.wabsys.ch/fr-wabsys-public/de/gemeindewahlen/2021/20210307/B1F1632F575711EB8550506B8D664271